In meinem Blog finden sich meine Gedanken zu Team- und Lernkultur, Kommunikation und auch ganz persönliche Impulse. Viel Freude beim Lesen und danke für deinen wertvollen Kommentar dazu.

06.02.2023

Jetzt sei doch endlich mal ein bisschen kreativer!

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Ich bin über einen Artikel des Zukunftsinstituts gestolpert aufgrund seines für mich provokant formulierten Titels.

“Kreativität: Das große Missverständnis”

Die Kernaussage ist:
Wir können Kreativität nicht erzwingen, auch wenn wir sie jetzt gerade so dringend brauchen.

Was sind meine ganz eigenen Gedanken dazu?
Wir brauchen Kreativität, um innovativ zu sein. Soviel steht fest. Selbst der beste Workshop zu Kreativitätstechniken bringt jedoch nichts, wenn die Haltung nicht stimmt, wenn der Wille nicht da ist, wenn der/die Teilnehmende vielleicht sogar denkt, dass sie mit Kreativität nichts anfangen kann, weil sie doch in Kunst immer nur eine 3 hatte oder wenn die Personen nicht freiwillig im Workshop sind und ihre vielen Aufgaben im Hinterkopf haben, die sie durch “diesen Quatsch” nicht schaffen.

Wie kann Kreativität gedeihen?
Kreativität entsteht aus meiner Sicht fast schon automatisch, wenn Menschen zusammenkommen, die tüfteln wollen, die sich nicht vor Fehlern und daraus resultierenden Konsequenzen fürchten müssen, die wertschätzend miteinander umgehen und sich nützliches Feedback geben, die miteinander lachen können und sich so wohl fühlen, dass sie eben auch völlig verrückt scheinende Gedanken äußern.

Kreativität und Forschergeist gehen da Hand in Hand. Ein Kind würde niemals sagen: “Dafür bin ich nicht kreativ genug.” Ein Kind macht einfach, was ihm durch den Kopf geht. Es ist absolut faszinierend, wie ein Kind in der eigenen Phantasie aufgehen kann. Und dann kommt die Phase des Lebens, in dem uns die Kreativität quasi mit Druck, Bewertungen und einem zu engen Plan ausgetrieben wird. Ja, ich meine die Schulzeit. Und nein, ich sage nicht, dass Lehrerinnen und Lehrer unseren Kids die Kreativität rauben, sondern dass das Schulsystem auf Disziplin aus ist, wir aber offene Köpfe brauchen und keine braven “Soldaten”.

Bei den meisten von uns ist das Kind quasi schon in den Disziplinierungs-Brunnen gefallen.
Was machen wir also nun, da von uns verlangt wird, doch gefälligst einmal mitzudenken und kreative Lösungen zu präsentieren?

Manche verzweifeln schlichtweg und verstecken sich.
Manche verzweifeln zwar nicht, haben aber keinen Bock auf so “neumodschen Kram” und verstecken sich auch.
Manche schimpfen lauthals und gefühlt permanent auf den doofen Chef bzw. die doofe Chefin, der/die sie mit diesem Unsinn behelligt, obwohl sie schon in Arbeit ersticken.
Manche sind froh, endlich mal kreativ sein zu dürfen und hauen permanent neue Ideen raus und werden dafür von allen anderen als Störenfried betrachtet, weil es völlig unstrukturiert ist und nie etwas zu Ende gedacht wird.

So wird das nichts mit diesem wichtigen Future Skill Kreativität!

Wie schaffen wir eine gute Atmosphäre für Kreativität?
Zunächst einmal ist es wichtig, die eigenen Mitarbeiter:innen und ihre Affinität zu verrückten Ideen auszuloten. Ich erlebe es zu oft, dass die Führungskräfte absolut keine Ahnung haben, welche Stärken ihre Mitarbeiter:innen haben, was sie sich wünschen und was sie sich nicht wünschen - und damit meine ich nicht zum Geburtstag, sondern ganz allgemein für ihr Arbeitsleben.

Finde die Menschen in deinem Unternehmen, die du nicht zu Kreativität zwingen musst.
Ich empfehle, offen und ehrlich zu kommunizieren, warum kreative Ideen gerade wichtig sind. Das WHY steht wie immer ganz vorn. Und dann darfst du als Führungskraft genau zuhören, Fragen stellen, herausfinden, wer Energie mitbringt, wer Freude daran haben könnte, wer auch ohne Ideen-Workshop schon über den Tellerrand schaut, wer richtig aufblüht, wenn du das Wort “Ideenschmiede” sagst. Finde dazu mindestens eine Person, die einen guten Überblick über dein Unternehmen oder das betreffende Aufgabenfeld hat und es liebt, zu koordinieren, damit die guten Ideen es auch bis zur Umsetzung schaffen. Finde mindestens eine Person mit kritischem Blick, die in der Lage ist, Einwände ohne Wertung und am besten sogar Lösungsvorschläge einzubringen.

Gib diesem freiwilligen Team Zeit und Raum.
Gib diesem Team die Möglichkeit, sich auch außerhalb der eigenen Bereiche mit anderen dazu auszutauschen.
Gib diesem Team das Gefühl, dass du ihnen vertraust, denn Kontrolle ist hinderlich für jegliche Form von Kreativität.
Gib diesem Team das Gefühl, dass Scheitern okay ist. Sie brauchen den Rahmen für gemeinsame Reflexion und die Energie für Umdenken. Negative Konsequenzen für Fehler lähmen den kreativen Prozess.

Gib allen, die nicht in diesem Team sind, Möglichkeiten, sich jederzeit einzubringen. Manche werden nach und nach hineinwachsen und richtig Lust bekommen, eigene Ideen zu äußern, manche werden wertvolle Kritik anbringen, manche machen einfach weiterhin nicht mit. Und das ist alles okay.

Und ein letzter Tipp:
Schick das Kreativteam und alle, die du für Kreativität begeistern möchtest, in unser BARCAMP kreativ & digital am 02.03.2023 ab 13.00 Uhr.

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Wir schaffen Verbundenheit, wir schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre, wir sorgen für Freude und Leichtigkeit und wir sorgen für die Möglichkeit, mitzugestalten – und genau das brauchst du auch für dein Unternehmen, wenn sich Kreativität entfalten soll.

Sandra - 11:54 @ Lernen und Lachen | Kommentar hinzufügen

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